Bauhaus-Idee modern verwirklicht – mit ALHO Modulbauweise

09. Februar 2021

VOLVO hat über 50 Jahre Tradition am Standort Dietzenbach. Und auch beim Bau des neuen, insgesamt über 3.500 m2 umfassenden technischen Servicezentrums orientierten sich Entscheider und Planer – allen voran Peter Mohr von der MSX International GmbH und seit vielen Jahren für Volvo beratend wie planerisch tätig – an traditionellen Werten. „Ich habe eine Vorliebe für die Architektur der alten Bauhaus-Meister“, gesteht der Architekt. „Sehr viel von dem, was schon damals als avantgardistisch und zukunftsweisend galt, steckt in der heutigen modernen Modulbauweise“, meint Peter Mohr begeistert. In ihr sieht er eine Möglichkeit, Architektur endlich industrialisierter und somit effizienter und qualitätsvoller, angehen zu können. Und gerade zur Automobilindustrie, die mit ihren Fertigungsprozessen führend im Hightech-Zeitalter ist, passt das Bauen mit im Werk vorgefertigten Modulen wunderbar.

1927 – das Bauhaus befand sich in Dessau auf dem Zenit seiner Schaffenskraft – wurde in Göteborg Volvo gegründet. Somit ist der skandinavische Automobilhersteller ein typisches Kind jener Zeit, in der in vielen Teilen Europas die Hochindustrialisierung begonnen hatte und euphorische Aufbruch-Stimmung herrschte. Massenfertigung und Fliessband entstanden und die logische Konsequenz war, Architektur und Bautätigkeit ebenfalls unter diesen Aspekten zu betrachten. Qualitätsvolles, wirtschaftliches Bauen in möglichst kurzer Zeit – mit diesen damals bahnbrechenden Attributen charakterisiert sich die moderne Modulbauweise auch heute noch. Gemäss dem Motto „Das Rad muss nicht immerwieder neu erfunden werden“, sind Modulgebäude zwar individuell entworfene und auf die jeweilige Aufgabe zugeschnittene Bauten, doch kann dabei auf Systemgutachten, Typenstatiken und bewährte Standard-Details zurückgegriffen werden. Diese vereinfachen und beschleunigen den weiteren Planungs- und Genehmigungsprozess deutlich und sichern ihn qualitativ ab.

 

Modulbauweise: Typisch Volvo

Als Volvo 2017 seinen strategisch günstigen Standort im hessischen Dietzenbach auszubauen plante, beschäftigte sich Architekt Mohr zum ersten Mal nicht nur theoretisch mit dem Bauen mit Raummodulen. Für die Realisierung seines Entwurfs des neuen „Volvo Car Group Competence Centers“ –  einem hoch leistungsfähigen, technischen Servicecenter für insgesamt 180 Mitarbeiter – machte er sich auf die Suche nach einer zeitgemässen, dauerhaften und dabei auch nachhaltigen Modulbauweise, die zum Wesen von Volvo passen sollte. Dabei stiess er auf ALHO.

„Wir haben das Werk mehrfach besucht, um uns ein umfassendes Bild von der Arbeitsweise und der Qualität bei ALHO zu machen. Das Bauen mit präzisen Stahlmodulen, die in Werkhallen mit modernen Fertigungsstrassen witterungsunabhängig vorgefertigt und konfiguriert werden, kam dem Herstellungsprozess in der Autoindustrie wesentlich näher als mit Holz oder Beton“, erklärt der Architekt.

„Ausserdem ist Stahl ein wirklich nachhaltiges Produkt, weil es zu 100% recyclebar ist“. Thomas Weber, Geschäftsführer der Volvo- Immobiliengesellschaft AGS, fasst zusammen: „Der Neubau ist wirklich sehr gelungen und zeigt genau das, was wir uns wünschten: Architektur ohne Effekthascherei, die dem Anspruch von Volvo an eine zukunftsfähige Immobilie gerecht wird.“

 

Auf Wachstum ausgerichtet

Rund 80 Meter lang und 27 Meter breit ist das Gebäude, das aus insgesamt 90 Raummodulen besteht. Diese wurden im ALHO Werk in Morsbach präzise nach den Plänen des Architekten vorgefertigt. In Zusammenarbeit mit dem bereits für die Baueingabeplanung beauftragten und mit ALHO seit langem kooperierenden Architekturbüro Andreas Haus aus Herborn wurde das Gebäude realisiert. Nur 2 ½ Wochen dauerte die Montage der Module vor Ort – aufgeteilt in zwei Montageabschnitte. Bereits 3 ½ Monate später konnte das Gebäude dem Bauherrn übergeben werden.

Statisch ist der zweigeschossige Bau für die Aufstockung um ein weiteres Geschoss gleicher Nutzung ausgelegt. EG und OG sind dabei in weiten Teilen identisch aufgebaut. Im Competence-Center sollen nicht nur sämtliche technische Trainings für die deutsche Handelsorganisation, die derzeit 245 Verkaufsstandorte und 81 Servicewerkstätten umfasst, abgehalten werden, sondern auch die Unterstützung von 17 internationalen Standorten mit einer 24-Stunden Service Hotline erfolgen. Das detaillierte Raumprogramm ist massgeschneidert für die Belange der künftigen Mitarbeiter, die bereits in einer sehr frühen Planungsphase ihren persönlichen Input für ein modernes und vielfältiges Arbeiten geben konnten.

 

Moderne Büroarbeit auf flexibler Fläche

„Think Tanks“ und „Silent Rooms“ für konzentriertes Arbeiten sowie „Meeting Points“ für informelle Treffen bieten auf den zusammen über 3.500 m2 umfassenden zwei Etagen Platz für ein breites Spektrum moderner Arbeitsmethoden.

Der Grossteil der Fläche ist als Open Space organisiert. Für die Mitarbeiter des Servicezentrums, die weltweit rund um die Uhr im Dreischicht-Betrieb für Kunden Hilfe leisten, stehen frei wählbare Arbeitsplätze und Boxen mit Arbeitsutensilien bereit. Teilbare Konferenz- und Besprechungsräume in unterschiedlichen Grössen und für unterschiedliche Anforderungen, Bibliothek und Archivraum ergänzen das Raumprogramm. Die Konferenzbereiche – auch für grosse internationale Meetings ausgestattet – sind so angeordnet, dass sie die übrigen Büros in ihrem Tagesgeschäft nicht tangieren. Auf jeder Etage befinden sich ausserdem Aufenthaltsräume und Küchen, wohin sich die Mitarbeiter in ihren Pausen zurückziehen können, wenn sie nicht in der Kantine essen möchten. Diese hat übrigens direkte Verbindung zum Altbau, der über einen Erschliessungsgang an das neue Gebäude angeschlossen wurde.

Bodentiefe Fensterflächen sorgen im ganzen Haus für lichtdurchflutete Räume. Die helle, wohnliche Atmosphäre wird durch eine entsprechend helle Möblierung mit Holzanteil unterstützt. Vereinzelte Interior-Zonen, wie z.B. die „Think Tanks“, sind als Sonderbereiche farblich akzentuiert.

Frischluft kommt sowohl über die zu öffnenden Fensterflügel als auch über eine Lüftungsanlage in die Räume. „Bei aller Technik gehört für uns die Möglichkeit, selbst nach Bedarf frische Luft in die Räume zu lassen und die Umgebung auch bei offenem Fenster zu erfahren, zu einer guten und gesunden Arbeitsatmosphäre“, so Weber und Mohr. Das Heiz- und Kühlsystem wird mittels einer VRV-Anlage betrieben und sorgt für ganzjährig angenehme Temperaturen.

 

Funktionale Ästhetik, bauphysikalische Perfektion  

Für die Verkleidung des Gebäudes haben die Planer metallisch anmutende HPL-Fassadenplatten (High Pressure Laminate) ausgewählt. „Mit der Farbwahl und dem exakten Fugenbild gibt die Fassade dem Gebäude genau die ästhetisch zeitlose Anmutung, die wir uns wünschten“, sagt auch Thomas Weber. „Insgesamt hat das Modulgebäude eine hohe gestalterische wie bauliche Qualität. Sowohl die Module selbst, als auch die Ausbaudetails sind sehr hochwertig gefertigt“, bestätigt er.

Tatsächlich leisten ALHO Module mit ihren doppelt beplankten Wänden nicht nur guten Wärmeschutz sondern sorgen auch für besten Schallschutz und gute Innenraumakustik. Und die ist in einem Open Space-Servicecenter mit hohem Telefonkontakt von ganz besonderer Bedeutung. „Die bauphysikalischen Werte, die ALHO gerade in diesen Bereichen bieten kann, sind wirklich ausserordentlich“, so das Fazit von Mohr und Weber. „Die allgemeine Qualität sowie die Ruhe- bzw. „Anti-Lärm-Qualität“ in den Räumen spürt jeder sofort“.

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