Ein OP-Zentrum für das Klinikum St. Marien Amberg
Im Februar 2021 konnte sich ALHO in einem öffentlichen Vergabeverfahren den Auftrag für den Bau eines zweigeschossigen OP-Zentrums in der Marienstraße sichern. Der Entwurf stammt vom Regensburger Architekturbüro Eckl Architektur und Klinikplanung, das nicht nur über umfassende Fachkompetenz im Klinikbau verfügt, sondern auch bereits Erfahrung im seriellen Bauen vorweisen kann. Nach Abschluss der Gründungsarbeiten im August 2021 wurden 33 vorgefertigte Raummodule aus der ALHO Raumfabrik zur Baustelle geliefert. Die größten Module maßen beeindruckende 17 Meter in der Länge, vier Meter in der Breite und vier Meter in der Höhe. Innerhalb von nur sechs Tagen Bauzeit wurden die Module mithilfe eines 500-Tonnen-Autokrans präzise an ihren endgültigen Standort versetzt und anschließend miteinander verschweißt.
„Mit der Modulbauweise konnten wir beim Bauen im laufenden Bestand die Lärmbelästigung für unsere Patienten erheblich reduzieren“, weist Robert Wieczorek auf einen großen Vorteil beim sauberen und leisen Bauen mit Raummodulen hin. „Und: Wir haben enorm viel Bauzeit gegenüber der konventionellen Bauweise gewonnen“, so der Bauverwaltungsleiter und spricht dabei den wohl größten Vorteil beim modularen Bauen an, den auch Architekt Andreas Eckl bestätigt: „Die verkürzte Bauzeit vor Ort ist bei der Modulbauweise unschlagbar. Sie entsteht durch die witterungsunabhängige Fertigung der Module im Werk, die zugleich auch eine höhere Präzision beim Bauen zur Folge hat. Generell sind Projekte in Modulbauweise als Generalunternehmerprojekte angelegt. Für die Bauherren reduzieren sich damit auch organisatorische Hürden und Risiken wie zum Beispiel die Schnittstellenproblematik zwischen den vielen Einzelgewerken, denn sie bekommen das Gebäude ‚aus einer Hand’.“
Seit Anfang April 2022 werden im Neubau die ersten Operationen durchgeführt. Die Klinikverwaltung rechnet mit etwa 4.000 ambulanten Eingriffen pro Jahr. Im Erdgeschoss des 41 Meter langen und 22 Meter breiten Gebäudes stehen hierfür derzeit zwei Operationssäle mit jeweils 40 Quadratmetern Fläche zur Verfügung. Sollte der Bedarf steigen, kann ein dritter OP-Saal durch die Umnutzung und Zusammenlegung zweier angrenzender Räume geschaffen werden. Die dafür erforderlichen technischen Vorkehrungen wurden bereits getroffen, um einen späteren Umbau schnell und reibungslos zu ermöglichen. Das Gebäude ist vollständig in die Infrastruktur des Klinikums integriert, einschließlich der Versorgung mit medizinischen Gasen und der Brandmeldeanlage. Neben den OP-Sälen sowie einer großzügigen hellen und freundlichen Empfangszone mit Wartebereich befinden sich im Erdgeschoss außerdem Umkleiden für die Patienten, Aufwachräume und Bereiche für die Nachüberwachung, sanitäre Anlagen, Büroräume, Aufenthaltsräume für das Personal, sowie Räume für Ent- und Versorgung.
In dem um etwa 2,5 Meter zurückversetzten Obergeschoss des Neubaus wurden Einzel- und Doppelbüros für die Klinikverwaltung eingerichtet – insgesamt 20 Arbeitsplätze und zwei Besprechungsräume. Direkt über den Operationssälen befindet sich der großzügige Technikbereich, der die Versorgung beider Ebenen sicherstellt. Das Obergeschoss ist über zwei einläufige Stahltreppen an der Fassade erschlossen, die gleichzeitig als Rettungswege dienen. Darüber hinaus ist eine spätere Anbindung des Neubaus an das gegenüberliegende große Bettenhaus der Klinik geplant. Neben der medizintechnischen Ausstattung realisierte ALHO auch die architektonischen Entwürfe für hochwertige Schreinerarbeiten.