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Bauwissen

Hochwertige Schularchitektur für zeitgemäße Bildung

Die Dortmunder Schulbau-Initiative

„Dortmund ist eine stark wachsende Stadt: Laut einer Berechnung des Statistikamts rechnen wir bis 2035 mit rund 35.000 zusätzlichen Einwohnern und mit rund 1.000 neuen Schülern pro Jahr. Das bedeutet, dass wir jährlich neben dem nötigen Schulgebäudesanierungen und -erweiterungen mindestens eine weiterführende Schule bzw. zukunftsfähige Bildungsinfrastrukturen komplett neu bauen müssen, um den Bedarf zu decken und Bildungsgerechtigkeit in unserer Stadt zu schaffen.“

Andreas Grosse-Holz, Architekt und Fachbereichsleiter der Städtischen Immobilienwirtschaft

Der „Dortmunder Weg“: Zukunftsfähiger Schulbau durch Strategie und Innovation

Dortmund hat frühzeitig ein umfassendes Schulbaukonzept entwickelt, um dem steigenden Bedarf an modernen Schulgebäuden gerecht zu werden. Der sogenannte „Dortmunder Weg“ basiert auf einer strategischen Planung und effizienten Umsetzung. Zunächst wurde eine detaillierte Analyse durchgeführt, um den aktuellen und zukünftigen Bedarf an Schulraum zu ermitteln. Auf dieser Grundlage wurden gezielte Lösungen erarbeitet, die eine schnelle und bedarfsgerechte Umsetzung ermöglichen. Ein zentraler Bestandteil des Konzepts ist die Entwicklung klarer Schulbauleitlinien. Diese definieren verbindliche Raumprogramme und Standards für Schulbauvorhaben, sodass Planungsprozesse beschleunigt werden können. Ergänzt wird dies durch die Dortmunder Immobilienstandards (DIS), die hohe Qualitätsanforderungen für alle städtischen Gebäude festlegen. Durch diese Kombination können neue Schulgebäude effizient, rechtssicher und in gleichbleibend hoher Qualität realisiert werden.

Ein weiterer wichtiger Baustein des „Dortmunder Wegs“ ist die Modulbauweise. Diese Bauweise ermöglicht eine schnelle, flexible und wirtschaftliche Umsetzung neuer Schulgebäude und trägt entscheidend dazu bei, die ambitionierten Bauvorhaben der Stadt zu realisieren. Da konventionelle Bauweisen den steigenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden, setzt Dortmund verstärkt auf diese moderne und effiziente Bauform.

In den vergangenen Jahren hat die Stadt ihre Investitionen in den Schulbau massiv erhöht. Während das Bauvolumen der Städtischen Immobilienwirtschaft früher vergleichsweise gering war, wurde es mittlerweile vervielfacht. Diese Entwicklung ist das Ergebnis struktureller Anpassungen, optimierter Prozesse und des engagierten Einsatzes zahlreicher Beteiligter. In den kommenden Jahren sind über 200 Schulbauprojekte in Dortmund geplant. Dazu gehören sowohl Sanierungs-, Modernisierungs- und Umbauprojekte an bestehenden Schulgebäuden als auch mehr als 80 Neu- und Erweiterungsbauten. Ein großer Teil dieser Vorhaben wird in Modulbauweise umgesetzt, wodurch Dortmund in Nordrhein-Westfalen bereits als Vorreiter in diesem Bereich gilt. Mit dem „Dortmunder Weg“ zeigt die Stadt, wie durch vorausschauende Planung, innovative Bauweisen und hohe Qualitätsstandards eine nachhaltige und zukunftssichere Bildungsinfrastruktur geschaffen werden kann.

Die Zusammenarbeit der Stadt Dortmund mit ALHO

Damit der Modulbau reibungslos funktioniert, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Auftraggeber und Modulbauunternehmen entscheidend. Die Modulbauweise bringt zahlreiche Vorteile mit sich, darunter eine erhebliche Zeitersparnis und eine Reduzierung des organisatorischen Aufwands für die Stadt oder Kommune. Allerdings erfordert sie auch eine frühzeitige Entscheidungsfindung, da viele Planungsprozesse anders als beim konventionellen Bauen bereits in einer sehr frühen Phase festgelegt werden müssen. Ein erfolgreiches Modulbauprojekt setzt daher voraus, dass alle Beteiligten diesen schnellen und effizienten Bauprozess aktiv mitgestalten.

"Unsere Zusammenarbeit war immer offen, vertrauensvoll und auf Augenhöhe. In Konfliktsituationen muss auf beiden Seiten die Bereitschaft da sein, zu sprechen und eine Lösung zu finden. Das war hier immer der Fall.“

Andreas Grosse-Holz, Architekt und Fachbereichsleiter der Städtischen Immobilienwirtschaft

In Dortmund hat sich diese Zusammenarbeit als besonders erfolgreich erwiesen, sodass bereits mehrere Schulbauprojekte realisiert werden konnten. Zu den fertiggestellten Schulen gehören die Berswordt-Europa-Grundschule, das Heisenberg-Gymnasiumdie Reinoldi-Gesamtschule und das Max-Planck-Gymnasiumdie allesamt in Modulbauweise errichtet wurden. Diese Projekte zeigen eindrucksvoll, wie durch eine enge Kooperation und eine lösungsorientierte Herangehensweise hochwertige und funktionale Schulgebäude in kurzer Zeit entstehen können.

Berswordt-Grundschule
Heisenberg-Gymnasium
Reinoldi-Gesamtschule
Max-Planck-Gymnasium

Nachhaltigkeit und Effizienz

Als öffentliche Bauherrin legt die Stadt Dortmund großen Wert auf material- und produktneutrale Ausschreibungen. Am Ende müssen Bauwerke jedoch sowohl ökonomisch als auch ökologisch überzeugen – und hier bietet die Stahlmodulbauweise entscheidende Vorteile. Zwar ist Holz als nachwachsender Rohstoff besonders klimafreundlich, doch auch Stahl überzeugt mit nachhaltigen Eigenschaften. Aufgrund seiner hohen Festigkeit, Widerstandsfähigkeit und Formbarkeit wird er in nahezu jedem Gebäude verbaut. Die Stahlindustrie arbeitet zudem kontinuierlich an der Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen. Stahl ist mittlerweile das weltweit am meisten recycelte Material: 99 % des Baustahls werden wiederverwendet, 88 % davon eingeschmolzen und neu verarbeitet. Durch dieses Recycling werden jährlich Millionen Tonnen CO₂-Emissionen eingespart.

Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist der Einsatz von „Grünem Stahl“, der erstmals beim Heisenberg-Gymnasium in Dortmund verwendet wurde. Durch diese innovative Bauweise konnte eine CO₂-Reduktion von rund 30 % erreicht werden. Mit Projekten wie diesem geht Dortmund einen zukunftsweisenden Weg und zeigt, wie nachhaltiges Bauen mit modernen Materialien erfolgreich umgesetzt werden kann.

„Modulbau ist schon immer eine Alternative zum klassischen Bauen gewesen. Mit den realisierten Dortmunder Projekten und durch das innovative Verfahren des „Dortmunder Wegs“ haben wir als Modulbauunternehmen aber eine wichtige Bühne bekommen, auf der wir gleich mehrfach zeigen konnten, was in uns steckt.“

Sebastian Trautermann, ALHO Geschäftsstellenleiter

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