Lebenszykluskosten - ein wichtiger Faktor beim Gebäudebau

Life Cycle Costs und was Sie beachten sollten

Unter den Lebenszykluskosten – oder auf Englisch Life Cycle Costs, abgekürzt LCC – versteht man die Summe aller Kosten, die Produkte während ihres Gesamten Produktlebenszyklus, also über die gesamte Lebensdauer hinweg, verursachen. Mit Hilfe der Lebenszykluskostenrechnung (englisch: „Life Cycle Costing“) lassen sich Produkte unter Berücksichtigung aller relevanten Kosten auf ihre Wirtschaftlichkeit hin vergleichen.

Bei einem Gebäude werden für die Betrachtung der Lebenszykluskosten der Immobilie neben den Planungskosten und Erstellungskosten, die sich aus Investitions- und Finanzierungskosten zusammensetzen, auch die Nutzungskosten für den Betrieb der Immobilie einschließlich Renovierung, Erneuerung, Umnutzung bis hin zum Abriss, Rückbau und Recycling in die Berechnung mit einbezogen. Die zu bewertenden Kosten leiten sich aus der DIN 276 „Kosten im Bauwesen“ ab. Gebäude, die unter den Aspekten Ökologie und Nachhaltigkeit geplant und realisiert werden, erweisen sich dabei in vielen Fällen – selbst bei höheren Erstellungskosten – als die wirtschaftlichste Variante.

Lebenszykluskosten sparen mit Modulbau von ALHO

Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes nach DGNB, die ALHO den Betrachtungen zugrunde legt, spielt der Aspekt „Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus“ eine tragende Rolle. Die Minimierung der Lebenszykluskosten (LCC) ist ein vorrangiges Nachhaltigkeitsziel. Bei der LCC-Analyse werden definitionsgemäß die Kostengruppen „300 Bauwerk – Baukonstruktion“ und „400 Bauwerk – technische Anlagen“ aus der DIN 276 betrachtet.

Diese beiden Kostengruppen bilden die Grundlage für eine sehr detaillierte und objektive Betrachtung der im Verlauf des Gebäudelebenszyklus anfallenden Planungs-, Finanzierungs-, Herstell-, Nutzungs-, Erneuerungs- und Abbruchkosten. Bei der LCC-Analyse werden die Investitions- und Betriebskosten über einen Zeitraum von 50 Jahren exakt ermittelt und berechnet. Die folgende Betrachtung stellt die Lebenszykluskosten eines Modulgebäudes denen eines in konventioneller Bauweise errichteten gegenüber.

49% niedrigere Planungskosten, 50% niedrigere Finanzierungskosten

Durch den modularen Systemaufbau und standardisierte Abläufe in der Fertigung sowie den durchorganisierten Planungsprozess ist eine Einsparung bei den Planungskosten von 49 Prozent zu verzeichnen. Die ALHO Modulbauweise ermöglicht durch den hohen Vorfertigungsgrad der Module eine enorm kurze Bauzeit. Hierdurch lässt sich zum einen die Finanzierungsperiode entsprechend verkürzen.

Kürzere Finanzierungszeiten wirken sich positiv auf die anfallenden Zinsen aus. Zum anderen können die Immobilien schneller in Betrieb genommen oder vermietet werden. Die Ersparnis bei den Finanzierungskosten liegt bei 50,6 Prozent gegenüber der Standardbauweise. Die Errichtungskosten fallen bei dem Vergleichsgebäude in der ALHO Modulbauweise um 11,4 Prozent geringer aus als in der Standardbauweise.

Vorteile bei Umnutzung und Rückbau

Die durchdachte Stahlkonstruktion der einzelnen Module erhöht die Flexibilität und die Umnutzungsfähigkeit des gesamten Gebäudes enorm. Somit lässt sich im Vergleich zur Standardbauweise jederzeit eine kostengünstige Umnutzung und Erneuerung realisieren.

Ein weiterer Vorteil der ALHO Modulbauweise besteht in der Konstruktion der einzelnen Module sowie der Möglichkeit, diese mechanisch miteinander zu verbinden. Diese Faktoren führen zum kostengünstigen Rückbau des Gebäudes. Somit lässt sich bei den Abbruchkosten eine Ersparnis von 13,8 Prozent gegenüber dem Standardbau verzeichnen. Weiterhin lassen sich die konstruktiven Elemente eines Moduls gezielt recyceln und liefern so im Sinne des Wertstoffkreislaufes einen positiven Beitrag zur Rückführung und Wiederverwertung von Baumaterialien.

Modulbau ist 12% günstiger

In der Gesamtbetrachtung entstehen über den gesamten Lebenszyklus mit der ALHO Modulbauweise rund 12% Prozent geringere Lebenszykluskosten als bei der Standardbauweise. Die Ergebnisse der LCC-Analyse belegen, dass eine Investition in ein nachhaltiges ALHO Modulgebäude auch auf Dauer eine nachhaltige Entscheidung für Ökonomie und Ökologie ist. Die häufigsten Fragen zur Investition im Modulbau beantworten wir hier.

Die Hälfte der Energiebilanz ist graue Energie

Die Maßnahmen der Bundesregierung zum Klimaschutzprogramm 2030, die den Gebäudesektor betreffen greifen viel zu kurz: Sie definieren die optimale Energieeffizienz eines Gebäudes zur CO2-Reduktion ausschließlich für seinen Betrieb. Doch gerade die Fertigung von Baumaterial sowie Bau und Rückbau eines Gebäudes verbrauchen große Mengen an Energie. Diese wird als „graue Energie“ bezeichnet und macht knapp die Hälfte der Energiebilanz eines Gebäudes im Lebenszyklus aus. Die Bauindustrie ist weltweit verantwortlich für den Verbrauch von 30 bis 40 Prozent der Primärenergie und von 40 bis 50 Prozent der Rohstoffe. Je höher der Anteil der grauen Energie, desto höher ist auch die gesamte Energielast eines Gebäudes. In ihrer Reduktion liegt demnach großes Potenzial für umweltverträgliches und kosteneffizientes Bauen.

Je nach Gebäudetyp und Gebäudeenergiestandard können durch Bauweisen mit niedrigem Einsatz an grauer Energie die CO2-Emisssionen für die Konstruktion um etwa 40 bis 60 Prozent reduziert werden. Durch die Wahl schadstoffarmer Baumaterialien mit einer hohen Recyclingquote wie Stahl und der Art der Baukonstruktion lässt sich der Anteil der grauen Energie deutlich reduzieren.

Der Modulbau kann in Sachen grauer Energie systembedingt Vorteile geltend machen! Denn negative Umwelt- und Klimawirkungen, die durch die Herstellung und Entsorgung der Baumaterialien verursacht werden, kann die Modulbauweise durch mehrere Faktoren reduzieren. Schon bei der Planung liegt der Fokus auf der Schonung von Ressourcen. Das bedingt der modulare Systemaufbau der Gebäude. Es wird aber auch jede Menge graue Energie bereits in der Fertigung gespart, zum Beispiel durch die standardisierten Abläufe und den hohen industriellen Vorfertigungsgrad.

Die einzelnen Module sind mechanisch miteinander verbunden. Das heißt, bei der Errichtung und beim Rückbau des Modulgebäudes kommt dies positiv zum Tragen. Die Module können innerhalb weniger Tage miteinander verbunden, aber auch leicht wieder vereinzelt werden. In der Konsequenz bedeutet das eine hohe Umnutzungsfähigkeit, was automatisch zu einer höheren Nutzungsdauer führt. Stahl und Rigips, die maßgeblichen Baumaterialien eines Moduls, eignen sich hervorragend zum Recyceln bzw. zur Weiterverwendung. All diese Aspekte fließen in die LCC-Analyse mit ein. Ihre Ergebnisse belegen, dass die Investition in ein nachhaltiges Modulgebäude eine gute Entscheidung für Ökonomie und Ökologie ist.

Berechnen Sie die Lebenszykluskosten Ihres Gebäudes

Es gibt verschiedene Tools, mit denen man online die Lebenszykluskosten oder Life Cycle Costs (LCC) für zwei verschiedene Gebäudearten ermitteln kann. Die Eingabe geht meist schnell und die Berechnung ist extra einfach gehalten. So bekommt man in der Lebenszyklusanalyse ein Gefühl für das Verhältnis zwischen Erstellungskosten und Betriebskosten, denn die Baukosten nehmen bei der Gesamtbetrachtung oft nur den kleinen Teil ein. Der größte Teil der Kosten einer Immobilie entstehen im Betrieb. Die Berechnungen der LCC-Analyse basieren auf dem üblichen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren.  Ein Tool zur Berechnung findet sich beispielsweise unter https://baumensch.de/lebenszykluskosten-gebaeude-berechnen/.