Moderne Fassadengestaltung mit Modulbau

Die Fassade prägt das Erscheinungsbild des Modulgebäudes

Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter der Fassade die Aussenansicht eines Gebäudes. Zum Teil wird der Begriff auch einfach zur Bezeichnung der Hauptansicht eines Bauwerks verwendet, also für das zur Strasse hin sichtbare Erscheinungsbild. Nach diesem Verständnis stellt die Fassade die Visitenkarte des Gebäudes dar. Die Fassadengestaltung prägt das Erscheinungsbild massgeblich, repräsentiert die Identität eines Bauherrn oder das Corporate Designs eines Unternehmens.

Die Fassade ist ein Teil der Gebäudehülle. Sie kann je nach Konstruktion sogar mit ihr identisch sein, wenn beispielsweise keine zusätzliche Verkleidung auf das Aussenmauerwerk aufgesetzt wird. Als Teil der Gebäudehülle übernimmt sie neben der optischen Funktion noch weitere, wie z.B. statische, regulierende und schützende. Die Fassade ist daher gleich in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. 

Aber unabhängig von der Konstruktionsart trifft eines auf jede Fassade zu: Sie bestimmt das Erscheinungsbild und den Charakter des Gebäudes und den ersten Eindruck. Bauherren und Planer legen daher grossen Wert auf eine attraktive Fassadengestaltung.

Welche Funktionen erfüllt die Fassade?

Ganz gleich wie die Fassade ausgebildet ist – sie erfüllt als Aussenhaut des Gebäudes stets eine Schutzfunktion vor allen Witterungsbedingungen, denn sie trotzt Regen, Sturm, Schnee oder der Sonne. Welche weiteren Funktionen die Fassade als Teil der Gebäudehülle genau übernimmt, variiert mit der Konstruktion.

Beim konventionellen Bauen mit Mauerwerk ist die Fassade Teil der Aussenwand. Mauerwerk und Fassade bilden laut Definition ein einziges Bauteil, wenn beispielsweise Putz direkt aufs Mauerwerk aufgebracht wird. In diesem Fall wird die Fassade zu einem Bestandteil der Tragkonstruktion des Gebäudes und übernimmt mit dieser eine statische Funktion. Die Fassade kann auch der Aussenwand und somit der Gebäudehülle entsprechen, beispielsweise wenn es sich um eine gemauerte Wand aus Ziegel oder Betonsteinen handelt, die nicht verputzt wird.

Werden die Fassadenmaterialien unmittelbar an die äussere tragende Wand geklebt oder geschraubt, wie es beispielsweide bei einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) der Fall ist, dann trägt die Wand. Die Fassade übernimmt keine statische Funktion, sondern dient dem Wärmeschutz. Sie sorgt dafür, dass es im Innern im Sommer angenehm kühl und im Winter wohlig warm bleibt.

Wenn die Fassade auf ein Trägersystem montiert wird, bezeichnet man dies als Vorhangfassade. Kann hinter ihr die Luft frei zirkulieren, spricht man von einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade. In beiden Fällen dient die Fassade als Schutz vor Witterungsbedingungen für den dahinterliegenden Wandaufbau. Die Hinterlüftung sorgt als Wärmeschutz mit für ein angenehmes Raumklima im Innern. Die Vorhangfassade trägt nur ihr Eigengewicht, aber keine statische Last. Vorhangfassaden sind – neben dem WDVS – die gängigsten Fassadenlösungen im Modulbau.

Sofern die Bauordnung keine eindeutigen Vorgaben macht, entscheiden die Vorlieben der Bauherren und Planer über das Material und die optische Gestaltung. In die individuelle Fassadengestaltung werden zudem die Positionierung, Form und Materialität von Fenster und Türen mit einbezogen.

Welche Gestaltungsmöglichkeiten für die Fassade bietet der Modulbau?

Der Modulbau bietet alle erdenklichen Freiheiten in der Auswahl der Fassadenmaterialien. Neben Putz auf WDVS lassen sich Vorhangfassaden in den unterschiedlichsten Materialien realisieren, wie z.B. in Holz, HPL oder Metall. Auch regional traditionelle Gestaltungen mit Klinker oder Naturmaterialien wie Schiefer oder Ton sind machbar. Ebenso lassen sich Pfosten-Riegel-Konstruktionen aus Metall und Glas integrieren, die beispielsweise viel Licht in Eingangsbereiche oder Treppenhäuser bringen. Zudem bietet der Modulbau die Möglichkeit, der Fassade mit Vor- und Rücksprüngen oder Auskragungen der Module zusätzlich optische Attraktivität und Spannung zu verleihen.

Für welches Material sich Bauherr und Planer letztlich entscheiden, hängt von den individuellen Anforderungen an Langlebigkeit, Pflegeauswand und Optik ab – aber auch dem Budget. Im Folgenden haben wir eine Übersicht über die gängigsten Ausführungen zusammengestellt.

Putz

Häufig werden für Putzfassaden mineralische Gips- oder Kalkzementputze verwendet.Diese bestehen aus mineralischen Feststoffen wie zum Beispiel Sand oder Marmorkies. Als Bindemittel dienen Kalk, Zement, Gips oder andere Gemische. Des Weiteren kommen Zusatzstoffe zum Einsatz, die Einfluss auf die Eigenschaften, wie etwa Trocknungsdauer, Luftporenbildung und Fliess- und Haftungseigenschaften, haben. Mineralische Putze werden vor dem Auftragen mit Wasser angerührt. Daneben kommen häufig auch Kunstharzputz zum Einsatz. Die Teilchen der Kunstharze verschmelzen miteinander, nachdem das Anmachwasser verdunstet ist. Dadurch entsteht die notwendige Festigkeit. Kunstharzputz wird verarbeitungsfertig angeliefert


Pflegeaufwand
In der Regel muss Putz nach einigen Jahren neu gestrichen werden, weil er durch Witterungs- und Umwelteinflüsse beeinträchtigt oder beschädigt werden.


Kosten
Putz ist die kostengünstigste Lösung der Fassadenverkleidung. Durch farbige Putze oder Akzente im anschliessenden Anstrich lassen sich jedoch auch hier mit wenig Aufwand attraktive Gestaltungsmöglichkeiten realisieren.

Holz

Ob ein Haus eine Fassade aus Holz bekommt oder nicht, ist unabhängig von der Bauweise. Im Modulbau lässt sich ein Holzfassade als Vorhangfassade problemlos realisieren. Auch Mischformen, wie beispielsweise eine Kombination aus Putz und Holz kann sehr attraktiv wirken. Viele Bauherren haben Bedenken, dass Holz nur eine begrenzte Langlebigkeit hat und mit der Zeit verrotten könnte. Doch bei fachgerechter Ausführung und sachgerechter Pflege können sogar unbehandelte Fassaden aus Holz sehr widerstandsfähig und langlebig sein. Dafür darf das Holz nicht dauerhaft der Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Daher werden Holzfassaden in der Regel hinterlüftet ausgebildet. Dann kann Luft hinter der Fassade zirkulieren und die Trocknung beschleunigen. Unbehandelte Hölzer grauen mit der Zeit aus, was aber lediglich eine optische Veränderung bedeutet und sich durch regelmässiges Streichen beheben lässt.

 

Pflege
Fassaden aus hochwertigem Holz besitzen eine hohe Langlebigkeit. Sie halten bei fachgerechter Konstruktion mindestens 30 Jahre, normalerweise aber deutlich länger. Einen Anstrich brauchen auch unbehandelte Hölzer im Grunde genommen nicht. Das Holz altert, verändert sich optisch und verformt sich auch leicht, was die Funktion der Fassade jedoch nicht beeinträchtigt. Bei gestrichenen Holzfassaden bleibt die Optik erhalten, wenn der Anstrich regelmässig erneuert wird, was jedoch einen nicht unerheblichen Pflegeaufwand bedeutet. Je nach Farbe und Witterungseinflüssen kann das bereits nach fünf Jahren der Fall sein.


Kosten
Die Holzpreise variieren stark – und damit auch die Kosten für eine Holzfassade. Diese liegen etwa beim Zweieinhalb- bis Dreifachen einer Putzfassade. Weitere Kosten entstehen, wenn das Holz aus optischen Gründen regelmässig gestrichen werden muss.

Fassaden aus Metall oder HPL

Ähnlich wie Holzfassaden werden auch Fassade aus Metall oder HPL als hinterlüftete Vorhangfassaden ausgebildet. Der Vorteil der Hinterlüftung besteht darin, dass hinter die Fassade eingedrungene Feuchtigkeit abtransportiert wird. So wird die dahinterliegende Wand vor Feuchtigkeit geschützt und Schimmelbildung unterbunden. Metallfassaden werden meist aus Aluminium gestaltet. Dieser Werkstoff ist sturmsicher, bruchfest und korrosionsbeständig. Aluminium-Fassadenplatten sind in vielen Farbe und Formen erhältlich.HPL-Platten wiederum bestehen aus einem gepressten Holzkern, der auf Ober- und Unterseite mit einem stabilen Kunststoff versehen ist. HPL-Platten sind extrem stabil und robust.

 

Pflege
Sowohl Metall- als auch HPL-Platten sind aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit besonders witterungsbeständig und überzeugen durch Langlebigkeit bei geringem Pflegeaufwand. Weder Starkregen, Feuchte noch Sonneneinstrahlung können der Fassade optisch etwas anhaben. Die porenfreien Oberflächen bietet Schmutz keine Chance sich festzusetzen. Dadurch lassen sich sehr leicht reinigen.
 

Kosten
Die Investition in eine hinterlüftete Fassade aus Metall oder mit HPL-Elementen ist vergleichsweise hoch und beläuft sich etwa auf das Dreifache einer Putzfassade. Dafür fallen über Jahrzehnte so gut wie keine Kosten für Reinigung und Pflegeaufwand an.

Beispiele für die Fassadengestaltung mit ALHO