Modulbau weitergedacht: Das Holzhybridsystem
Der Klimawandel ist eines der dringlichsten Probleme unserer Zeit. Um den CO2-Ausstoss massgeblich zu reduzieren, spielt der Gebäudesektor eine zentrale Rolle. Der Energieverbrauch von Gebäuden im Betrieb ist dabei nur ein Aspekt. Der weitaus grössere Anteil am CO2-Ausstoss entfällt auf die Herstellung von Baumaterialien, das Errichten der Gebäude sowie deren Rückbau: Laut UN verursacht der Bausektor 38% des weltweiten CO₂-Ausstosses und 60% des weltweiten Abfallaufkommens. Nachhaltiges Bauen bedeutet daher die Reduzierung von Emissionen und den bewussten Einsatz von Ressourcen. Vor diesem Hintergrund wurde die ALHO Holzhybridbauweise entwickelt.
Wann ist ein Gebäude nachhaltig?
Anhand eines Drei-Säulen-Modells, das gleichermassen ökologische, ökonomische und soziokulturelle Faktoren berücksichtigt, lässt sich die Nachhaltigkeit eines Gebäudes feststellen. Das Modell geht davon aus, dass Nachhaltigkeit nur durch das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erreicht werden kann. Alle drei Aspekte sind in die Entwicklung der ALHO Holzhybridbauweise eingeflossen.
Ökologische Qualität
Die ALHO Holzhybridbauweise punktet mit massiver Reduktion der CO2-Äquivalente im Vergleich zu konventionellen Bauweisen. Da Holz während der gesamten Gebäude-Lebenszeit Kohlendioxid bindet, bleibt dauerhaft CO2 im Baustoff und somit im Gebäude. Nach dem Ende des Gebäudelebenszyklus, kann das Holz als Bauholz wiederverwendet werden. Eine thermische Nutzung ist dann auch möglich. Für die ALHO Holzhybridbauweise wird ausschliesslich FSC- oder PEFC-zertifiziertes Holz aus nachhaltigem Anbau verwendet.
Die Holzhybridbauweise basiert auf dem Prinzip der Lean Construction. Im Rahmen der Lean Construction werden stetige Prozessoptimierungen vorgenommen und alle vorhandenen Ressourcen, wie Material, Personal und Energie sowohl in der Planung als auch in der in der Produktion effizient eingesetzt und so Verschwendung und Abfall auf ein Minimum reduziert.
Doch auch Baugrund wird – gerade in den Städten – zu einer knappen Ressource. Der Holzhybrid , wie ALHO ihn realisiert, zeichnet sich durch eine hohe Flächeneffizienz aus. Dazu werden in der Tragkonstruktion filigrane Stahlträger eingesetzt, die hohe Spannweiten bei zugleich kleinen Querschnitten ermöglichen und zudem eine hohe Flexibilität bei Aufstockung, Erweiterung, Umbau und Nutzungsänderung bis hin zum Versetzen des Gebäudes erlauben.
Beim Baustoff Stahl ist zudem zu beachten, dass er mit einer Quote von 99% das weltweit am meisten recycelte Material ist. Das Stahlrecycling vermeidet Millionen an Tonnen von Treibhausgasen jährlich.
Zudem soll der Einsatz von „grünem Stahl mit wachsender Verfügbarkeit forciert werden. Im Gegensatz zur Herstellung von herkömmlichem Stahl, werden bei der Herstellung von grünem Stahl keine fossilen Brennstoffe verwendet. Als nachhaltige Alternative wird hier Wasserstoff genutzt. Der Einsatz von „grünem Stahl“ ermöglicht weitere CO2-Einsparung von rund 30% und weist ein Einsparpotenzial von bis zu 95% CO2 je produzierter Tonne Baustahl auf.
Ökonomische Qualität
Die ALHO Holzhybridbauweise ist ein standardisiertes Bausystem mit klar definiertem Rastermass. Dieses ist für eine höchstmögliche Flexibilität in der Grundrissgestaltung entwickelt und bietet durch das produktionsoptimierte System eine besonders wirtschaftliche Lösung.
Die Standardisierung vereinfacht den digitalen, integralen Planungsprozess, bei dem nicht nur Gebäudekubatur und Grundrisse gestaltet, sondern auch Bauwerk und Gebäudetechnik präzise aufeinander abgestimmt werden.
Für die Fertigung bringt die Standardisierung massive Vorteile hinsichtlich der Ressourceneffizienz mit sich. So wird es möglich, die zu verbauenden Holz-Wandelemente in grösserer Stückzahl vorzufertigen. Dadurch ergeben sich zum einen Skaleneffekte sowohl in der Beschaffung als auch in der Fertigung. Zum anderen wird so eine höhere Qualität der Bauteile erzielt.
Die Optimierung der Produktionsabläufe führt zu einer Reduzierung der Durchlaufzeiten. Das bedeutet, dass die Module schneller gefertigt und die Gebäude auch schneller realisiert werden können. Mit dieser Ressourceneffizienz geht somit letztlich auch eine Reduzierung der Baukosten einher – was ökonomische Vorteile für den Bauherrn mit sich bringt.
Bei der Entwicklung der Holzhybridbauweise wurde grossen Wert auf eine hohe Flexibilität in der Nutzung gelegt. So sind die Wände nichttragend ausgeführt. Eine Änderung der Grundrisse und eine Anpassung des Gebäudes an neue Bedarfe sind jederzeit möglich. In der ALHO Holzhybridbauweise realisieren Bauherren nachhaltige Gebäude mit einem langfristigen Werterhalt.
Soziokulturelle Qualität
Die dritte Säule der Nachhaltigkeit von Gebäuden ist deren soziokulturelle Qualität. Dabei geht es um die Akzeptanz und Wertschätzung eines Gebäudes durch seine Nutzer. Aspekte wie Wohngesundheit, Lebensqualität und ästhetische Gestaltung spielen hier eine grosse Rolle.
Durch die Vielzahl an Modulabmessungen verbunden mit unterschiedlichen Bauformen wie z.B. Riegel, U-, oder L-Form ist nahezu jede Grundrissgestaltung gegeben. Die schlanken zweischaligen Zwischendecken mit Installationshohlraum ermöglichen es, hohe und luftige Innenräume bei geringen Geschosshöhen zu schaffen. Der Einsatz unterschiedlichster Materialien macht eine individuelle Fassadengestaltung möglich, z.B. mit Putz auf Wärmdämmverbundsystem, Vorsatzmauerwerk oder vorgehängten, hinterlüfteten Fassadenelementen aus Metall, HPL, Faserzement oder Keramik. Der ökologische Gedanke kann durch eine Holzfassade oder Fassadenbegrünung betont werden.
Ein Gründach entsiegelt Flächen, bzw. dient als Ausgleich für versiegelte Flächen. Es schafft Biodiversität, Lebensraum für Insekten und Nahrungsquellen für Vögel. Neben CO2 speichert es Feuchtigkeit und trägt so zu einem angenehmen Raumklima bei. Die Integration von regenerativen Energien wie Photovoltaik oder Solarthermie auf dem Dach ist problemlos möglich.
Holz sorgt für ein gutes Raumklima: Der Baustoff gleicht Schwankungen in der Feuchtigkeit der Raumluft aus, entlastet die Atemwege und ist für Allergiker besonders günstig. Zudem kann jedes Gebäude in ALHO Holzhybridbauweise grundsätzlich barrierefrei nach SIA-Norm geplant und erstellt werden. So geniessen Bauherren und Architekten das gute Gefühl, in ein auf ganzer Linie soziokulturell nachhaltiges Gebäude zu investieren.
ALHO Holzhybridbauweise: Innovation für mehr Nachhaltigkeit
Die Holzhybridbauweise von ALHO eignet sich für den Bau von Bürogebäuden, Bildungsimmobilien und Wohngebäude. Aktuell können bis zu vier Geschosse realisiert werden. Je nach Bauaufgabe kann das System mit anderen Bauweisen kombiniert werden. Der Brandschutz ist mit Schutzziel F30 bis F60 nachgewiesen.
Mit der neuen Holzhybridbauweise geht ALHO einen innovativen Schritt hin zu einem langlebigen, nachhaltigen und emissionsarmen Produkt mit ausgewogenem Materialeinsatz und vielfältigen bauphysikalischen, statischen und technischen Qualitäten. Gesetzliche Nachhaltigkeitsforderungen bei der Realisierung neuer Gebäude sind heute und in der Zukunft noch einfacher umsetzbar.
Neueste Artikel
Neue Ausrichtung ab Januar 2024
Am 2. August starteten 15 neue Auszubildende ihre Berufsausbildung in der ALHO-Gruppe. Hier erfahren Sie mehr.
Nach der Hochwasserkatastrophe in weiten Teilen Deutschlands sind die Menschen aus betroffenen Gebieten auf Hilfe zum Wiederaufbau angewiesen.