Nachwuchssicherung in der Pflege: Krankenpflegeschule in Modulbauweise
Mit dem Erweiterungsbau der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren AGewiS auf dem Steinmüller-Gelände in Gummersbach schafft der Oberbergische Kreis eine gute Voraussetzung, dem steigenden Bedarf an Aus-, Fort- und Weiterbildung in Gesundheitsberufen gerecht zu werden. Bis zu 400 Auszubildende können in dem modernen Gebäude zeitgleich unterrichtet werden. Um keine wertvolle Zeit durch langwierige konventionelle Bauprozesse zu verlieren, setzten die Verantwortlichen dabei auf die moderne ALHO Modulbauweise: Von der Gründung bis zur Fertigstellung des Viergeschossers dauerte die Bauzeit nur rund neun Monate. Mit 3.700 qm Bruttogeschossfläche stellt der neue Bildungsbau einen wichtigen Meilenstein für die Nachwuchssicherung dar. Unterschiedlichste Fort- und Weiterbildungen unter anderem für das Gesundheits- und Pflegemanagement, die Pflegepädagogik und Palliative Care werden hier künftig stattfinden. Außerdem wird es umfassende Angebote für den Rettungsdienst und die Notfallmedizin geben. Nach Auftragsvergabe wurde der Gebäudeentwurf des Oberbergischen Kreises vom ALHO Planungsteam in ein Modulbauraster gegliedert und die Werkplanung erstellt. 72 Raummodule wurden im ALHO Werk in Morsbach produziert und fanden mit einem hohen Vorfertigungsgrad von 70 Prozent ihren Weg auf die Baustelle. Drei Wochen dauerte die Modulmontage, danach folgte der hochwertige Innenausbau.
Der rund 65 Meter lange und 15 Meter breite Gebäuderiegel wird an einer Schmalseite über ein in das Gebäudevolumen eingeschnittenen, wettergeschützten Vorplatz erschlossen. Die zweigeschossige, repräsentative Eingangshalle erhält über eine hochwertige Pfosten-Riegel-Glasfassade viel Tageslicht und hat über eine Galerie Sichtbezug ins erste Obergeschoss. Insgesamt 19 Seminarräume, zwei Fachpraxisräume, ein großer stützenfreier Veranstaltungssaal sowie fünf Besprechungsräume, 13 Büros, ein Konferenzraum, eine Bibliothek und ein Archiv verteilen sich auf den vier Etagen. Eine Küche, sanitäre Anlagen, Lager und Technikräume ergänzen das vielseitige Raumprogramm. Über eine gläserne Aufzugsanlage und zwei Treppenhäuser mit eigenen Außenzugängen werden die Geschosse barrierefrei erreicht und verteilt sich der Personenstrom.
Für die gestalterische Qualität von Entwurf und Innendesign zeichnet das Planungsteam im Baudezernat des Oberbergischen Kreises verantwortlich: Die Gebäudehülle des Neubaus wurde gestalterisch an die Industriekultur des historischen Steinmüller-Geländes angepasst. Mit der weißen Putzfassade und dem schwarzen Sockel aus Riemchenklinker wurden zudem die im Bergischen Land traditionellen Fassadenfarben Schwarz und Weiß aufgegriffen. Farbige Felder in den liegenden Fensterbändern setzen Akzente. Auch im Gebäudeinneren wurde viel Wert auf hochwertige Gestaltung mit Qualitätsmaterialien gelegt. Kreativ ist auch die Gestaltung der Wände, an denen in den Fluren Zitate berühmter Persönlichkeiten zu lesen sind.