Neubau Seminargebäude Forsthochschule Rottenburg
Ein zunehmend wichtiger Aspekt, wenn es um zukunftsweisende Architektur geht, ist das Thema Nachhaltigkeit. Bereits vier Mal wurde die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg a.N. für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit geehrt. Ein Neubau aus ALHO-Raumodulen als Büro- und Seminargebäude passt in das Bild dieser ressourcenbewussten Haltung. Zwischen der Baugenehmigung und der Fertigstellung des Büro- und Seminargebäudes lagen gerade einmal 15 Wochen. Eine Rekordbauzeit, die angesichts der steigenden Studentenzahlen und dem gleichzeitigen Mangel an Verwaltungs- und Lehrräumen keine Überschreitung duldete, wie Waldemar Ripberger, Abteilungsleiter Gebäudemanagement beim Bauherrn Vermögen und Bau Baden-Württemberg erklärt: „Um den mit den doppelten Abiturjahrgängen einhergehenden Bedarf an Studienplätzen abzudecken, wurde von der Landesregierung Baden-Württemberg beschlossen, weitere Bachelor-Studiengänge in Rottenburg einzurichten. Dieser zusätzliche Raumbedarf musste kurzfristig bereitgestellt werden. Die Modulbauweise bot sich mit dem klaren Vorteil einer sehr kurzen Ausführungszeit als Realisierungsform bestens an.“
Der schlanke Gebäuderiegel fügt sich mit seinem extensiv begrünten Flachdach und der Außenverkleidung aus Lärchenholz harmonisch in die umgebende Landschaft ein. Gegen Osten springt das Erdgeschoss auf beiden Gebäudelängsseiten gegenüber dem Obergeschoss um zwei Meter zurück. Dies markiert optisch den Eingang und schafft gleichzeitig einen frei auskragenden „Arkadengang“ – eine gestalterische Besonderheit, die mit der Modulbauweise problemlos und zudem wirtschaftlich umzusetzen war, da die in sich statisch stabilen Module auch versetzt platziert werden können. Auf 2.052 Quadratmetern Bruttogrundfläche wurde ausreichend Platz für Büroräume, Seminar- und Hörsaalräume, ein Labor, EDV- Räume und eine Bibliothek geschaffen. Eine Unterschreitung der EnEV um 30 Prozent und ein behagliches Raumklima wurden unter anderem durch die hocheffiziente Wärmedämmung und die weitestgehend wärmebrückenfreie Konstruktion der Modulgebäude erreicht. Auch die gute Schalldämmung erhöht den Komfort gerade in einem Gebäude für die Lehre. Eine flexible Anpassung der Raumsituation an den aktuellen Bedarf dank nichttragender Innenwände und die Möglichkeit einer späteren Umnutzung gewährleisten eine maximale Flächeneffizienz.