
Klimaschutz mit Preisschild
Wie die CO₂ Bepreisung funktioniert
Zement, Stahl und Gasheizungen – in vielen Bauprojekten stecken wahre CO₂ Bomben. Doch bald wird das teuer: Die CO₂ - Bepreisung macht klimaschädliches Bauen zur Kostenfalle.
Wie funktioniert CO₂ Bepreisung?
Seit Januar 2021 hat CO₂ einen Preis: Auf alle klimaschädlichen Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel muss eine CO₂-Abgabe gezahlt werden. Auch die Bauwirtschaft spürt die Auswirkungen – denn: Energieintensiv hergestellte Baustoffe werden teurer.
Diese Abgabe wird entweder direkt über die CO₂-Steuer oder indirekt über den Emissionshandel bezahlt:
Für die CO₂-Steuer gilt ein fester Preis pro ausgestoßener Tonne CO₂. In Deutschland startete der Preis im Jahr 2021 bei 25 €/t und ist bis 2025 schrittweise auf 55 €/t CO₂ angestiegen.
Europäischer Emissionshandel (EU-ETS):
Für bestimmte Sektoren (Industrie, Energie, Luftfahrt) gilt eine jährlich sinkende Obergrenze für die Gesamtemissionen. Diese sogenannte „Cap“ basiert auf den Klimazielen – etwa der EU-Vorgabe, bis 2050 klimaneutral zu werden.
Unternehmen erhalten für jede ausgestoßene Tonne CO₂ ein Emissionszertifikat – entweder kostenlos zugeteilt oder ersteigert. Wer weniger emittiert als erwartet, kann überschüssige Zertifikate verkaufen. Wer mehr ausstößt, muss Zertifikate zukaufen.
Der Preis dieser Zertifikate entsteht am Markt – also durch Angebot und Nachfrage. Im Jahr 2024 lag er bei rund 80 bis 100 €/t CO₂.
Warum ist die CO₂ Bepreisung sinnvoll?
Eine CO₂-Bepreisung macht klimaschädliches Verhalten teurer – und schafft gleichzeitig Anreize für klimafreundliches Denken und Handeln. Privathaushalte steigen vermehrt auf Wärmepumpen, den öffentlichen Nahverkehr oder energetische Sanierungen um. Auch Unternehmen investieren zunehmend in effizientere Prozesse, grüne Technologien und nachhaltige Materialien. Ein Beispiel: ALHO setzt auf CO₂-reduzierten „Green Steel“, der im Lichtbogenofen aus recyceltem Material hergestellt wird – deutlich klimafreundlicher als konventionell erzeugter Stahl.
Die Bepreisung sendet ein deutliches Signal: Klimaschutz ist ein ökonomisch wichtiger Faktor. Dadurch verändern sich die Verhaltensweisen der Menschen, Investitionen und auch Innovationen in jeglichen Unternehmen.

Ab 2027: CO₂- Preis für Wärme und Mobilität
Das EU ETS II ist ein neues europäisches Emissionshandelssystem, das ab 2027 die Sektoren Gebäude und Straßenverkehr einbezieht. Ziel ist es, auch dem Heizen und Autofahren einen CO2 Preis zu geben, um die klimaschädlichen Gase auch dort auf ein Minimum zu reduzieren.
Das System ist dem bestehenden Emissionshandel ähnlich. Ob Tankstellenbetreiber oder Energieversorger - Unternehmen, die Benzin, Diesel, Heizöl oder Erdgas verkaufen, müssen für die Emissionen Zertifikate kaufen. Es wird für die erlaubten Emissionen eine jährlich sinkende Obergrenze (Cap) geben. Genau wie beim bestehenden Emissionshandel, muss für jede ausgestoßene Tonne CO2 ein Emissionszertifikat erworben werden, nicht benutze Zertifikate werden am Markt verhandelt.
Auswirkungen des EU ETS II auf den Gebäudesektor – Chancen für Vorreiter wie ALHO
Mit dem neuen EU-Emissionshandelssystem wird ab 2027 auch das Heizen von Gebäuden mit fossilen Energieträgern wie Erdgas oder Heizöl teurer. Zwar richtet sich das System formal an die Brennstofflieferanten, die CO₂ - Kosten werden aber über höhere Energiepreise an Gebäudeeigentümer und Nutzer weitergegeben. Damit wird die energetische Qualität eines Gebäudes zunehmend auch zu einem wirtschaftlichen Faktor.
Da ALHO auf eine modulare, energieeffiziente Bauweise setzt, entstehen dadurch klare Vorteile. Durch moderne Technik und die Möglichkeit zur Integration nachhaltiger Heizsysteme wie Wärmepumpen, werden modulare Gebäude im Betrieb deutlich kostengünstiger. Darüber hinaus profitiert ALHO von seinem Fokus auf CO₂ - reduzierte Baumaterialien wie „Green Steel“, der mit recyceltem Material im Elektrolichtbogenofen produziert wird. Wer früh auf klimafreundliche Alternativen umstellt, bleibt wettbewerbstauglich.
Das ETS II verstärkt somit den wirtschaftlichen Anreiz für nachhaltiges Bauen. Insbesondere Gebäude mit niedrigem Energiebedarf, einem geringen CO₂-Fußabdruck und langfristig planbaren Betriebskosten gewinnen an Attraktivität. Für zukunftsorientierte Unternehmen wird der CO₂-Preis damit zum Rückenwind, nicht zur Last.
Grüner Stahl / Green Steel
Grüner Stahl bezeichnet Stahl, der mit umweltfreundlichen und emissionsarmen Produktionsverfahren hergestellt wird. Ziel ist es, den CO₂ – Ausstoß deutlich zu senken und die ökologischen Auswirkungen der Stahlherstellung zu minimieren. Die herkömmliche Stahlproduktion zählt zu den energieintensivsten Industrieprozessen weltweit. Sie basiert häufig auf der Verhüttung von Eisenerz unter Einsatz fossiler Brennstoffe und verursacht dabei große Mengen an Treibhausgasen. Im Gegensatz dazu setzt grüner Stahl auf innovative Technologien oder die Nutzung erneuerbarer Energien in der Produktion. Dadurch lässt sich der CO₂ – Fußabdruck deutlich verringern. Weltweit arbeiten Industrie, Forschung und Politik an Lösungen, um die emissionsintensiven Herstellungsverfahren schrittweise durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Grüner Stahl gilt dabei als ein zentraler Baustein für die Dekarbonisierung der Industrie und als wichtiger Hebel auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Wirtschaft. Sein Einsatz unterstützt nicht nur die Reduktion industrieller Emissionen, sondern ist auch entscheidend für nachhaltige Wertschöpfungsketten, etwa im Bauwesen, Maschinenbau oder Fahrzeugbau.

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