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Aufstockung Schule Berchem‎

Austockung einer Schule in Modulbauweise in Berchem, Luxemburg

Modulbauten haben in den vergangenen Jahren europaweit in vielen Architektursparten Einzug gehalten: Krankenhäuser und Bürogebäude bauen, oder Kindergärten und Schulen werden – ohne den laufenden Betrieb zu stören – erweitert oder innerhalb der Ferienzeiten terminsicher erstellt. Wie keine andere Bauweise ermöglicht die Modulbauweise außerdem die Aufstockung bereits bestehender Gebäude und somit eine flexible Nutzungsanpassung an sich verändernde Bedingungen oder gestiegenen Raumbedarf. Wie beim Schulzentrum Pôle Scolaire im luxemburgischen Bivange, dem ALHO einen zweiten Stock und damit mehr räumliche Vielfalt bescherte.

Zahlreiche Qualitäten des Modulbaus sind konstruktionsbedingt. Bei der Vorfertigung in den ALHO-Werken werden die Raummodule ständigen Qualitätskontrollen unterzogen. Jedes Modul besteht aus einer industriell gefertigten Stahlrahmenkonstruktion mit typengeprüfter Statik, die in verschiedenen Größen ausgebildet werden kann. Bis zu sieben Geschosse lassen sich so aufeinandersetzen. Auch eine nachträgliche Erweiterung oder die Aufstockung eines Modulgebäudes um ein oder mehr Geschosse ist möglich. Bei dem Schulzentrum Pôle Scolaire im luxemburgischen Bivange/Berchem ging es um genau diese Bauaufgabe.

Gerade beim Bauen im Bestand ist eine präzise Planung und Fertigung der benötigten Module zwingend. Eine Aufgabe, die allein ALHO zugetraut wurde. Die Paul Wurth Gruppe, einer der weltweit führenden Maschinen- und Anlagenbauer im Bereich der Roheisenerzeugung und in Luxemburg zudem Planungsbüro für unterschiedliche Baumaßnahmen, beauftragte als Generalunternehmer für die Aufstockung des Schulzentrums daher den Modulbau-Experten aus Morsbach. Bauherr der Baumaßnahme war die luxemburgische Gemeinde Berchem.

19 Einzelmodule für die Bestandsaufstockung wurden im ALHO Werk an die vorgefundenen Gegebenheiten angepasst hergestellt und in sieben Wochen Bauzeit vor Ort montiert und ausgebaut. Zunächst musste die Fassade des Bestandbaus teilweise demontiert, die Faserzementelemente für den Wiedereinbau zwischengelagert und die Räume des Bestandsbaus vor Witterungseiflüssen geschützt werden. Auch die bestehende Dachfläche wurde abgebaut und alle Abbruchmaterialien fachgerecht entsorgt.

Der Eingangsbereich wurde – den erhöhten statischen Anforderungen zur Erschließung der zweiten Etage mit Aufzug und Betonfertigtreppe entsprechend – statisch aufgerüstet. Er teilt den 780 Quadratmeter umfassenden Grundriss im Obergeschoss in einen kleineren Trakt mit Werkraum, Mediathek, Aufenthaltsraum und den dazugehörenden Sanitärflächen und einen größeren Lehrbereich mit fünf zusätzlichen Klassenräumen sowie einem Mehrzweckraum mit angegliedertem Abstellraum. Über mobile Trennwände sind jeweils drei Säle koppelbar. Zusammen bieten Sie bis zu 190 Quadratmeter stützenfreie Fläche.

Die feuerroten Faserzementelemente wurden im Anschluss an die Modulmontage als hinterlüftete Fassade vor der Mineralfaserwärmedämmung aufgebracht und im Obergeschoss um Elemente im gleichen Farbton ergänzt. Das neu ausgebildete Flachdach schließt das Gebäude nach oben hin ab. Eine neue außenliegende Fluchttreppe und das neue Vordach aus Stahl ergänzen die verglaste Mittelzone und betonen den Eingangsbereich. Alle Innenwände, Decken und Böden wurden in Leicht- und Trockenbauweise erstellt. Somit können baufeuchtebedingte Mängel oder Schwind- und Setzrisse gar nicht erst entstehen. Aus dem zweischaligen Wand- und Deckenaufbau resultiert gleichzeitig ein hervorragender Schallschutz. Das ergeben Messungen für Luft- und Trittschall in fertigen Modulbauten. Auch ist das Versetzen der Wände und die Anpassung von Installationen jederzeit möglich und eine flexible Nutzung und Raumgestaltung gewährleistet.

Die verwendeten ALHO-Stahlprofile weisen hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht auf. Am Ende ihrer langen Nutzungszeit können die Module leicht demontiert, umversetzt oder ohne Qualitätsverlust zu 100 Prozent recycelt werden. Der geringe Bedarf an primären Rohstoffen und die energiesparende Herstellung von Bauprodukten aus Stahl schonen die natürlichen Ressourcen unserer Erde und entlasten so die Umwelt. Mit seiner zweiten Etage sieht das Gebäude heute so aus, als sei es nie anders geplant worden. Die nachträgliche Aufstockung ist als solche nicht zu erkennen und das Haus wirkt perfekt, wie aus einem Guss.


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