Bauwissen

Interview Horst Imdahl

„Konventionelles Bauen dauert uns zu lange“

2012 baute ALHO erstmals ein Modulgebäude für die Städtischen Kliniken Mönchengladbach – in einem sehr engen Zeitfenster. Das hat den Bauherrn so von ALHO überzeugt, dass weitere Projekte in Modulbauweise folgten. Horst Imdahl, Geschäftsführer der Städtischen Kliniken Mönchengladbach, setzte erstmals auf die Modulbauweise, weil sein Bauprojekt besonders schnell realisiert werden musste. Inzwischen ist er Fan der Bauweise. Über die Vorteile des Modulbaus im Gesundheitswesen und über die Partnerschaft mit ALHO berichtete er im Interview mit IMMOTIONS.
„Wenn wir uns einmal für einen Neubau entschieden haben, soll es auch schnell gehen. Und da haben wir in der Vergangenheit mit ALHO sehr gute Erfahrungen gemacht“, so Horst Imdahl. Und beim ersten Projekt – dem Neubau der Geriatrie – spielte der Faktor Zeit die entscheidende Rolle.

„Unser Standort Hardterwald-Klinik wurde im Oktober 2011 verkauft. Aufgrund der vertraglich vereinbarten Fristen bis zur besenreinen Übergabe des Gebäudes hatten wir einen großen Zeitdruck – innerhalb von sechs Monaten musste das neue Bauprojekt abgeschlossen sein. Als einzige praktikable Lösung hat sich hier die Modulbauweise herausgestellt. Konventionelles Bauen hätte viel zu lange gedauert. Entscheidend für die Zusammenarbeit mit der Firma ALHO war in erster Linie, dass sie Erfahrung mit solchen Bauwerken hatte. Und alles hat perfekt geklappt“, beschreibt Imdahl sein erstes Projekt mit ALHO.

So entstand die neue Geriatrie, eine Spezialklinik für Altersheilkunde, in nur 100 Tagen Bauzeit vor Ort – und das mit einer Bruttogeschossfläche von knapp 5.300 Quadratmeter auf drei Etagen. Auch eine Teilunterkellerung wurde realisiert, sodass dort für den Klinikbetrieb weitere 500 Quadratmeter an Fläche zur Verfügung stehen. Der moderne Modulbau schließt mit einem Verbindungsgang und einem Tunnel an das Bestandsgebäude des Elisabeth-Krankenhauses an.

Doch nicht nur die Einhaltung des straffen Zeitplans hat den Bauherrn überzeugt. „Während man früher ja doch eher despektierlich von ‚Containern‘ gesprochen hat, konnten wir uns bei einem Werksbesuch bei ALHO überzeugen, welch hohe Fertigungsqualität der heutige Modulbau vorweist. Für uns als Bauherr ist diese Bauweise durchaus mit einem konventionell errichteten Baukörper gleichzusetzen. Der größte Vorteil der Modulbauweise zeigt sich jedoch in dem hohen Vorfertigungsgrad von 60 bis 90 Prozent bei der Anlieferung. Hierdurch können die schmutz- und lärmverursachenden Bauarbeiten vor Ort auf ein Minimum reduziert werden. Der Modulbau hatte somit den großen Vorteil, dass der laufende Betrieb trotz der Anbindung des Neubaus an den Bestand nicht beeinträchtigt wurde. Wir konnten bauen, ohne dass wir irgendwo Einschränkungen hatten.“

Zeitgleich zum Geriatriegebäude wurde eine neue Betriebskita mit ALHO realisiert, in der Kinder von Mitarbeitern der Städtischen Kliniken Mönchengladbach betreut werden und die in einem zweiten Bauabschnitt inzwischen bereits erweitert wurde. „Positiv zu erwähnen ist hier auch mal wieder die schnelle Bauzeit. Wenn auch die zeitlichen Zwänge nicht so ausschlaggebend waren für die Entscheidung zur Modulbauweise wie im Rahmen der Errichtung des Neubaus der Geriatrie, so waren wir auch hier auf schnelles Handeln angewiesen. Die Betreuung der unter dreijährigen Kinder unserer Mitarbeiter war uns ein wichtiges Anliegen und bei den Mitarbeitern ein lang gehegter Wunsch. Natürlich steigert das Betreuungsangebot die schon bestehende Attraktivität unseres Unternehmens als Arbeitgeber für Mönchengladbach und die Region“, weiß Imdahl zu berichten.

„Der Neubau der Krankenpflegeschule, die im März eröffnet wurde, ist bereits unsere dritte Zusammenarbeit mit ALHO. Die guten Erfahrungen bei den bereits realisierten Baumaßnahmen hinsichtlich Zuverlässigkeit, Kosten- und Fristeneinhaltung sowie Qualität waren ausschlaggebend, erneut in Modulbauweise zu bauen. Wir haben die Krankenpflegeschule so geplant, dass das Gebäude auch für Verwaltungszwecke genutzt werden kann und noch weiter aufstockbar ist.“

Als Fan der Modulbauweise sieht Imdahl sogar Vorteile, die sich Bauherren, die nur die konventionelle Bauweise kennen, vielleicht nicht sofort auf den ersten Blick erschließen: „Zunächst war für uns die Vorgehensweise, dass wir uns innerhalb der ersten Wochen nach Auftragserteilung quasi für den Standort einer jeden Steckdose entscheiden mussten, ungewohnt. Aber dies ist der industriellen Fertigungsweise der Module geschuldet. Doch im Nachhinein muss ich sagen, dass ich das, was andere vielleicht als Nachteil der Bauweise sehen, nämlich so viele Entscheidungen und Festlegungen über Ausführungsdetails bereits im Vorfeld treffen zu müssen, aus wirtschaftlicher Sicht als größten Vorteil empfinde. Was beauftragt ist, wird auch so gebaut. Eventuelle Sonderwünsche, die während der Bauphase aufkommen, können dann nicht mehr berücksichtigt werden – und wir wissen ja aus Erfahrung, dass das die größten Kostentreiber sind.“

Das Thema Nachhaltigkeit ist im Leitbild der Städtischen Kliniken Mönchengladbach fest verankert. „Bei dem Einsatz von ökologischen und materiellen Ressourcen verhalten wir uns weitsichtig. Wir orientieren uns am Maßstab der Nachhaltigkeit und investieren in zukunftssichere Technologien“, so Imdahl.

„Sehen wir unsere Gebäude auch unter diesem Umweltaspekt, so entspricht die von der DGNB zertifizierte ALHO Modulbauweise diesem Leitbild. Unsere Kindertagesstätte wurde von der Stadt Mönchengladbach mit einem Preis für klima- und umweltgerechtes Bauen ausgezeichnet. Ich glaube, dass wir mit unserem Neubau der Krankenpflegeschule bei diesem jährlich durchgeführten Wettbewerb auch wieder gute Chancen auf eine erneute Auszeichnung haben.“


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