Klinikerweiterung aus Raummodulen
Klinikerweiterung mit ALHO-Raummodulen
Wenn es schwierig wird, sind die Planer von ALHO erst richtig in ihrem Element: Gerade bei komplexen Bauaufgaben in unwegsamem Baugelände, bei kniffligen An- und Aufbauten mit statischen Besonderheiten oder auf schwierigem Untergrund kann das Unternehmen seine ganze Logistik- und Modulbau-Kompetenz zeigen. Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil – denn wo andere Anbieter passen, kann ALHO punkten – wie bei der Klinikerweiterung St. Luc Woluwe in Brüssel, dem Tagesklinikum der Hämatologie.
Einen zweigeschossigen Erweiterungsbau in einem engen Innenhof, der zwischen bis zu siebengeschossigen Bestandsgebäuden gelegen ist, zu errichten und das Ganze aufgesetzt auf eine Bestandsetage mit weitestgehend stützenfreien Hörsälen – so sah die Bauaufgabe aus, der sich ALHO bei der Klinikerweiterung St. Luc in Brüssel stellen musste. Während bei der öffentlichen Ausschreibung Mitbewerber schon im Vorfeld die Flügel streckten, arbeitete ALHO ein Konzept aus, das neben der passgenauen Realisierung des Entwurfs in Modulbauweise auch die Entwicklung eines stählernen Tragwerkrahmens als Unterkonstruktion auf dem Basisgeschoss beinhaltete und vor allem die komplizierte logistische Umsetzung von Anfang an mit einbezog. So mussten für das Bauwerk insgesamt 34 vorgefertigte Raummodule auf die Baustelle transportiert und über die Bestandsgebäude in den Innenhof gehoben werden. Die Schwierigkeit dabei: Die längste horizontale Entfernung vom Tieflader bis zur Montagestelle betrug 80 Meter, was zum einen den Einsatz eines besonders hohen Lastkrans mit 124 Metern Reichweite erforderte, zum anderen aber auch Einfluss auf Größe und Abfolge der passgenau gefertigten Module hatte. Leichte, kleine Module konnten mit der größten Entfernung, schwerere, große Module mussten mit einer möglichst kleinen Entfernung zum LKW platziert werden. Was einfach klingt, erforderte tatsächlich eine durchdachte Organisation, die bis in den Entwurf zurückreichte und nur von einem Team mit ausreichend planerischer Erfahrung geleistet werden kann. Das verhältnismäßig geringe Gewicht der Elemente war jedoch noch aus einem zweiten Grund von Bedeutung: Da das neue Klinikgebäude auf einem bereits bestehenden Geschoss mit Hörsälen aufgesetzt werden sollte, mussten die Einzelteile nicht nur so leicht wie möglich konstruiert werden, sondern in ihren Dimensionen so konzipiert sein, dass sie die statisch relevanten Auflagerpunkte ihrer Basis treffen und die anfallenden Lasten zielgerichtet abgeleitet werden konnten. Standard-Module waren hier nicht passend. Für den individuellen ALHO Modulbau stellte die bedarfsgerechte Anpassung an die Situation jedoch kein Problem dar. Joël Taminiaux, Leiter der Technikabteilung und Projektverantwortlicher am Klinikum sagt dazu: „ Ein Massivbau hätte hier an dieser schwer zugänglichen Baustelle nicht realisiert werden können. Die leichten Raummodule waren geradezu ideal für die Art und Weise wie wir das Weiterbauen im Bestand hier planten. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“
Oberste Priorität für die Entscheidung, ein ALHO Gebäude zu errichten hatte beim Bauherrn jedoch die hohe Qualität der im Werk vorgefertigten Raummodule. Den fast ausnahmslos schwerkranken Patienten der hämatologischen Abteilung sollte in dem 800 Quadratmeter Bruttogeschossfläche umfassenden Neubau eine funktionale und dabei vor allem doch Vertrauen schaffende Architektur begegnen. An einer Stirnseite dockt der Neubau an das Bestandsgebäude an. Der fast 49 Meter lange Riegel beherbergt im Erdgeschoss eine Reihe individueller Behandlungsräume in denen sich Arzt und Patient zur Untersuchung und Beratung treffen. Hinter dem zentralen Treppenhaus weitet sich der Grundriss zu einem Dialyse-Therapiesaal mit Wartezimmer und Sanitärzone auf. Ergänzend sind Büro-, Verwaltungs- und Lagerräume in der oberen Etage untergebracht. Während der Anlieferung und Montage vor Ort von nur 4 Tagen und der anschließenden Ausbauzeit der Module konnte der Betrieb am Klinikum ungehindert weiterlaufen. Schon in dieser Phase profitierten die Patienten demnach nicht unwesentlich von dem lärm- und schmutzfrei zu errichtenden Gebäude. Auch heute nach Inbetriebnahme hat sich die positive Einstellung von Klinikpersonal und Patienten gegenüber dem hellen, freundlichen Flachdachbau mit der Putzfassade nicht geändert. Er genießt hohe Sympathie und hat sich einen festen Platz inmitten des Universitätsklinikums erobert.
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