Nachhaltigkeit

Mit der ALHO Modulbauweise die Ressourceneffizienz im Bauwesen steigern

Ressourcen und Recycling

Die Baubranche verbraucht enorme Ressourcen und produziert Abfall wie kein anderer Industriesektor: So ist sie für 40% der globalen CO2-Emissionen, für 40% des Ressourcenverbrauchs sowie für ein Drittel des gesamten Abfallaufkommens in Europa verantwortlich. Nachhaltigkeit ist darum ein wichtiges Thema, das die gesamte Branche bewegt: Immer größer wird die Notwendigkeit, umweltverträgliche Materialien und Baulösungen einzusetzen – weg von der linearen Wirtschaft hin zur Circular Economy. Auch die ALHO Systembau GmbH hat sich als eine der Branchenführerinnen für moderne Modulbauweise das Ziel gesetzt, mit nachhaltigen Produkten die Energiebilanz der Bauwirtschaft zu verbessern und verfolgt bei der Modul-Produktion – über die integrale Bauwerkplanung bis hin zum Urban Mining und innovativen Produkten – konsequent neue Denk- und Lösungsansätze.

Ökologische wie ökonomische Qualität:
Lean Production und Lean Management bei ALHO

Schlanke Prozesse und Strukturen sind eine der wesentlichen Anforderung an Unternehmen, um klimagerecht und dabei erfolgreich am Markt zu agieren. So ist neben der Lean Production auch das Lean Management von erheblicher Bedeutung. Beide Ansätze zur Prozessoptimierung sind vor allem aus der Automobilindustrie bekannt. Auch ALHO Modulgebäude – bzw. die dafür eingesetzten Raumtragwerke aus Stahl – werden in modernen Produktionshallen unter industriellen Bedingungen seriell vorgefertigt. Darum hat das Unternehmen ebenfalls das Konzept der Lean Production und des Lean Managements eingeführt. Produktionsfaktoren werden als ganzheitliche Werkzeuge gegen Verschwendung und für mehr Produktivität in allen Unternehmensbereichen eingesetzt: Dazu gehören Betriebsmittel und Werkstoffe ebenso, wie die Ressource Personal. Und auch das Zeitmanagement sowie die Organisation von Unternehmensaktivitäten werden einbezogen. Denn die Nachhaltigkeit eines Produktes liegt nicht nur in ihm selbst begründet, sondern auch in den Rahmenbedingungen, unter denen es gefertigt wird.

"Es handelt sich um eine Unternehmensphilosophie, deren Ursprung in Japan liegt. Dort ist es eine Lebenseinstellung, alles Unnötige in Frage zu stellen, sich jeden Tag zu hinterfragen, wie man noch besser werden kann, und sich niemals auf dem Erreichten auszuruhen."

 

Johannes Huhn, Leiter Unternehmensentwicklung der ALHO Gruppe

Beispiel Energieverbrauch: Bereits seit 2016 sorgt ein systematisches Energiemanagement bei ALHO für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Sachen Energieeffizienz. Wo Einsparpotenziale schlummern und welche Investitionen langfristig sinnvoll sind, analysiert ein eigener Energiedatenmanager mit regelmäßigen Datenmessungen. Seit Einführung des Energiemanagements konnte der Energieverbrauch in Produktion und Verwaltung um rund 20% reduziert werden. Durch die dauerhafte Prozessoptimierung konnten Verschwendung und Abfall auf ein Minimum reduziert werden – der Ressourceneinsatz um 36%, der Abfall gegenüber dem konventionellen Bauen um 70%. Aktuell laufen Pilotprojekte mit namhaften Herstellern, um die wenigen anfallenden Abfälle ebenfalls wieder in der Wertstoffkreislauf bei der Produktion der Bauprodukte zu bringen.

Integrale Planung: Nachhaltig planen, emissionsarm bauen

ALHO steht für anspruchsvolle, flexible und dauerhaft genutzte Modularchitektur und bietet Bürobauten, Bildungsimmobilien, Gesundheitsimmobilien sowie Wohngebäude schlüsselfertig an.

Wichtig: Die Grundlage für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes muss bereits in der Planungsphase gelegt werden. Im Stahlmodulbau bei ALHO ermöglicht die integrale Planung bedarfsgerechte Gebäudekonzepte, die attraktive Architektur mit Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen.

Dank digital vernetzter Prozessabläufe und hoher Ausführungsqualität in der industriellen Fertigung gibt es bei der ALHO Modulbauweise keine Mängel oder mängelbedingte Verzögerungen: Integrale Planung bringt früh alle Fachdisziplinen zusammen und ermöglicht von Anfang an eine präzise Abstimmung. So werden alle Entscheidungen im Vorfeld gebündelt und zielgerecht bis zur Baufertigstellung verfolgt. Weit mehr als im herkömmlichen Planungsprozess werden Bauwerk und Gebäudetechnik bei der integralen Planung präzise aufeinander abgestimmt. Neben den baulichen und technischen Gewerken und Fachdisziplinen sind auch bereits alle Lebenszyklen des Gebäudes, sowie Kosten, Nutzerbehaglichkeit und Ökologie berücksichtigt.

Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrads von bis zu 80% gelingt die Fertigstellung der Modulgebäude in einer um 70% kürzeren Bauzeit als bei konventionellen Bauweisen – meist auf nur wenige Wochen! Die Belastung der Umwelt durch Schmutz, Lärm und Bauabfälle auf der Baustelle wird somit auf ein Minimum reduziert. In Zahlen bedeutet das: Bis zu 20% weniger Baustellenverkehr und bis zu 50% Reduktion von Lärm und Baustaub. So eignet sich die ALHO Stahlmodulbauweise bestens für Aufstockungen, Erweiterungen oder Nachverdichtungen, da sie mit ihren sauberen und leisen Baustellen die Akzeptanz bei Anwohnern und Anliegern erhöht.

Bauphysikalische Qualität und das Erfüllen von Normvorgaben

Die bauphysikalischen Besonderheiten aus doppelschaligen Wand- und Deckensystemen sowie optimierten Dämmkonzepten sorgen für erhöhten Schallschutz, optimale Akustik und angenehme Raumtemperaturen. Unabhängig von der Jahreszeit werden höchste Ansprüche an Komfort und ein angenehmes Wohn- und Arbeitsklima erfüllt.


Dank einer hochqualifizierten Fachplanung in den Bereichen BIM, Tragwerksplanung, Brandschutz, Bauphysik, TGA und Nachhaltigkeit können jederzeit unter anderem Sicherheitskonzepte, detaillierte Lüftungs- und Brandschutzkonzepte, architektonische Besonderheiten für eine nachhaltige Außengestaltung, Konzepte zur Barrierefreiheit oder Konzepte für einen hohen Standard an Schallschutz und Innenraumklima normgerecht geplant und realisiert werden.
 

Wie alle dauerhaft errichteten Gebäude unterliegen auch Modulgebäude der jeweils gültigen Energieeinsparverordnung und erfüllen daher die im jeweiligen GEG geforderten Standards. Der vom Gesetzgeber geforderte Einsatz regenerativer Energien in Verbindung mit Bauteildämmung, Anlagentechnik und sommerlichem Wärmeschutz lässt sich problemlos umsetzen. Auf Grundlage moderner und effizienter Energiekonzepte lassen sich außerdem sämtliche GEG-Standards – vom KfW-40 bis hin zum Energie-Plus-Gebäude – auch durch modulare Gebäude realisieren. Damit eignet sich die ALHO Modulbauweise hervorragend für nachhaltiges, energiesparendes Bauen.

Bauwerksumnutzung, gezieltes Recycling und Urban Mining

ALHO verbaut als Modulanbieter die gleichen Materialien wie die übrige Bauindustrie und oft noch darüber hinaus: hochwertige deutsche Markenprodukte und zertifizierte, nachhaltige sowie recycelfähige Materialien (Emicode, Blauer Engel etc.). Das gilt für Dämm- und Fassadenwerkstoffe ebenso wie für Bauteile wie Fenster und Türen, Ausbaumaterialien sowie Sanitärausstattungen. 

Durch den optimierten Zuschnitt bei der Produktion wird möglichst wenig Abfall erzeugt. Mit einigen Herstellern – z.B. aus dem Trockenbau- und Dämmbereich – hat ALHO Kooperationen geschlossen, innerhalb derer eventuell anfallende Materialreste zurückgegeben, recycelt und neuen Produkten zugeführt werden. 

Dies alles zeigt: Ressourcenschonendes Bauen ist ein Ziel, das sich auf ganz unterschiedliche Weise verfolgen lässt: Indem vermehrt sortenreine Materialen mit einer langen Lebensdauer, recycelte Materialien oder nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz kommen – vor allem aber auch mit Hilfe der hochwertigen, wandlungsfähigen Architektur, die mit der ALHO Modulbauweise möglich ist. Denn eines ist zu beachten: Generell ist die Umnutzung und auch das Umsetzen von Modulgebäuden wesentlich klimafreundlicher und energiesparender als ein Gebäude in seine Baustoffe zu zerlegen und diese recycelt wieder einzusetzen. Außerdem vermeidet eine mehrfache Gebäudenachnutzung den erneuten Flächenverbrauch durch Neubauten.

Leitgedanke „Circular Economy“

Anders als in herkömmlichen Planungsprozessen werden bei der integralen Planung in der Modulbauweise Bauwerk und Gebäudetechnik präzise aufeinander abgestimmt. So wird neben baulichen und technischen Gewerken sowie involvierten Fachplanungen der gesamte Lebenszyklus des Gebäudes, bezogen auf wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Auswirkung berücksichtigt. Die Betriebskosten des Gebäudes können jederzeit transparent und strukturiert über eine Lebenszykluskostenberechnung (LCC) dargestellt werden. Die ALHO Stahlmodulbauweise entspricht dem Prinzip der „Circular Economy“. Damit bezeichnet man eine Kreislaufwirtschaft, die ein regeneratives System darstellt, in dem Ressourceneinsatz und Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen minimiert werden. Entscheidende Faktoren in Bezug auf ein Gebäude sind eine langlebige Konstruktion, Instandhaltung, Reparatur, Wiederverwendung, Wiederaufbereitung, Renovierung und Recycling. So sind Erweiterungen, Umbauten und sogar das Versetzen von Gebäuden schnell und unkompliziert machbar. ALHO Modulgebäude ähneln im Sinne einer lebenszyklusorientierten Denkweise wenn man so will „leeren Leinwänden“, die je nach Bedarf beliebig bespielbar und so für eine deutlich längere „Lebensdauer“ konzipiert sind als konventionelle Gebäude: Dank ihrer freitragenden Stahlskelettstruktur mit nichttragenden Innenwänden sind die Grundrisse sehr flexibel und können problemlos umgestaltet, vergrößert, verkleinert oder umgewidmet und somit schnell an neue, veränderte Bedarfe und Nutzungsmöglichkeiten angepasst werden.

Und sollte ein Modulgebäude tatsächlich nicht mehr benötigt werden, lässt es sich komplett zurückbauen und anschließend im Werk sortenrein in seine Wertstoffe zerlegen. Bei ALHO werden keine Verbundstoffe eingesetzt: Alle Materialien können darum zu nahezu 90% recycelt und dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden. Modulgebäude können somit im Sinne des „Urban Mining“ ebenfalls als Rohstofflager dienen. Dennoch liegt der Fokus eindeutig auf Umnutzung – bei Bedarf auch auf dem Versetzen der „mobilen Immobilie“ an einen neuen Standort. Das Recyceln der Module bleibt also gemäß des Nachhaltigkeitsgedankens  immer die letzte Wahl.

Automation als Nachhaltigkeitskriterium

Für die effiziente industrielle Serienfertigung von Raummodulen spielt Automatisierung eine große Rolle. Weil ALHO trotz serieller Modul-Herstellung meist sehr individuelle Architekturprojekte realisiert, ist noch ein relativ hohes Maß an handwerklicher Tätigkeit notwendig. Und das ist auch gut so! Die Teilefertigung erfolgt zum Teil dennoch bereits mit Schweißrobotern.

Aktuell befinden sich einige weitere Automatisierungsprojekte in der Planungs- oder bereits in der Umsetzungsphase, um zum einen die körperliche Belastung für die Mitarbeitenden zu reduzieren und das Arbeiten komfortabler bzw. ergonomisch gesünder zu gestalten, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken sowie den Output zu steigern.

Innovation für mehr Nachhaltigkeit:
Vorhang auf für das ALHO Holz-Hybrid-Modul!

Anfang 2023 hat ALHO ein Holz-Hybrid-Modul vorgestellt, bei dem sich die Hauptvorteile der Materialien Stahl und Holz in der ALHO Modulbauweise ideal vereinen. Mit dem Recyclingweltmeister Stahl und dem nachwachsenden Rohstoff Holz wird eine perfekte Synergie zweier Baustoffe gebildet: Mit Stahl können in relativ filigranen Profilen größere Spannweiten überbrückt werden, Holz steigert die Nachhaltigkeit. ALHO kombiniert eine tragende Stahlrahmenkonstruktion mit Decken und Außenwänden aus Holz, die dauerhaft in der Immobilie verbleiben. Baukörper die mit solchen Hybrid-Modulen errichtet werden, erreichen ein Holzvolumen von rund 70%, wobei 30% Stahl für die Tragwerkskonstruktion verbleiben. Zu beachten ist dabei, dass der Baustoff Stahl mit 99% Recycling-Quote „Recycling-Weltmeister“ ist und ab 2023 bei ALHO zudem „grüner“ Stahl zum Einsatz kommt, der einen noch geringeren CO2-Fußabdruck aufweist.

Die ALHO Hybridkonstruktion trägt zudem zu einer Ressourceneffizienz im Bereich der Fertigung bei. Die Möglichkeit, die zu verbauenden Stahlrahmen und Holzelemente aufgrund ihrer Standardisierung vorzufertigen, ermöglicht eine noch höhere Qualität der Bauteile und legt die Basis für weitere Automatisierungstechnologien innerhalb der Fertigung.

Das Unternehmen hat bereits mehrere Modul-Prototypen der neuen Reihe gebaut. Bevor dann im Laufe des Jahres das erste Gebäude – eine Kindertagesstätte – vollständig in Holz-Hybrid-Bauweise ­realisiert sein wird. ALHO geht es bei der Entwicklung der neuen Bauweise aber nicht nur um den Einsatz von Holz: Im neuen Bausystem kann durch eine kleinformatigere Rasterung noch besser standardisiert werden, außerdem wird die Fertigung noch flexibler und bietet noch größere Möglichkeiten der Vorfertigung, der Digitalisierung und der Automation.

Ihr ALHO Ansprechpartner

Riccardo de Nitto

Ansprechpartner Fachplanung Nachhaltigkeit

Telefon: +49(2294)696-7163 E-Mail: riccardo.denittonoSpam@alho-group.com

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