Dringend benötigt, schnell realisiert: 4. Grundschule Meißen in Modulbauweise

Wie überall in Deutschland herrscht auch im Freistaat Sachsen ein wachsender Sanierungsbedarf bei den Bestandsschulen. Die dringend gewordenen Maßnahmen sind oft mit einer Auslagerung der Schulkinder verbunden. Aus diesem Grund wurde beschlossen, in möglichst kurzer Planungs- und Bauzeit eine geeignete Einrichtung zu schaffen. Da künftig mit einer wachsenden Schülerzahl in Meißen gerechnet wird, investierte die Kommune – statt in ein nur temporär genutztes Ausweichgebäude – gleich in einen vollwertigen Schulneubau. Bereits nach den Sommerferien sollte er zur Verfügung stehen. Ein enger Terminplan – doch wie gemacht für die ALHO Modulbauweise! Von der Auftragserteilung bis zur Übergabe vergingen nur neun Monate. Auf insgesamt 3.000 Quadratmeter Schulfläche haben nun 230 Jungen und Mädchen sowie 20 Lehrer und elf Hortpädagogen ausreichend Platz zum lebensnahen Lernen und Erziehen. Zusammen mit dem in Meißen ansässigen Architekturbüro Thomas Bretschneider sowie regionalen Fachplanern und Unternehmen hat ALHO das Gebäude geplant und realisiert. Das 8.000 Quadratmeter große Baufeld im Ortsteil Bohnitzsch liegt inmitten heterogener Wohnbebauung. Der kompakte dreigeschossige Gebäuderiegel entlang der Straße und die rückwärtig angeordnete Sporthalle schließen einen optisch wie akustisch von den Wohngebäuden abgeschirmten Schulhof ein.

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Die Schulhaus-Fassaden bilden die dahinterliegenden Raumnutzungen nach außen hin ab: große Fenster für die Unterrichtsräume, kleine Öffnungen in den Nebenraumzonen. Im Bereich des vollverglasten Treppenhauses sorgen feststehende Lamellen für einen permanenten Sonnenschutz und setzen einen gestalterischen Akzent. Dem Entwurf liegt das Musterraumprogramm der Stadt Dresden für Grundschulen zu Grunde. Zur baulichen Umsetzung pädagogischer Leitlinien gab es im Vorfeld noch keine expliziten Vorgaben seitens der Stadt Meißen, da das endgültige pädagogische Konzept erst nach und nach unter Einbindung der Eltern entwickelt werden soll. Dementsprechend flexibel nutzbar und vielseitig musste der Grundriss sein: Das Schulhaus wird über ein großzügiges Foyer mit Haupttreppenhaus und Aufzugsanlage erschlossen. Das erforderliche zweite Treppenhaus befindet sich an der Stirnseite des Gebäudes im Norden. Zwei unterschiedlich tiefe Raumachsen, die über einen Mittelflur erschlossen werden, der sich je Geschoss zu zwei Aufenthaltsbereichen erweitert, gliedern den Baukörper. Dabei sind die Unterrichtsräume in der breiteren Spange zum Schulhof hin orientiert – gegenüber den eher kleinteiligen Sanitär-, Funktions- und Personalräumen. Die bevorzugt für den Hort zu nutzenden Flächen, sowie der Speiseraum mit Ausgabeküche befinden sich im Erdgeschoss, mit Blickbeziehung und direktem Zugang zum Schulhof. Insgesamt acht Klassenräume mit Garderoben- und Nebenräumen haben in den beiden Obergeschossen Platz. Fachräume für Musik, Werken, Kunst und Informatik, Archiv und Bibliothek ergänzen das Raumprogramm zusammen mit Personalräumen für das Kollegium, die Schulleitung, die Sozialarbeiter sowie die Elternvertretung. Ein sogenannter „Differenzierungsraum“ ermöglicht gruppenübergreifende Didaktik, um auf individuelle Interessen, Begabungen und Neigungen der Schüler eingehen zu können.

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